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Worms Ideenwettbewerb Gedenkort Deportationen in der NS-Zeit

Nicht offener Wettbewerb mit offenem vorgeschaltetem Bewerbungsverfahrung zur Erlangung eines Konzepts für die Errichtung eines Lern- und Gedenkorts in Erinnerung an die Deportationen während der NS-Zeit in Worms.

Anlass und Art des Ideenwettbewerbs
Im Mai 1940 wurden 71 Wormser Sinti deportiert, im März und September 1942 ca. 180 noch in der Stadt wohnhafte Wormser Juden. Die Schaffung eines zentralen Lern- und Gedenkortes, der an diese Deportationen der NS-Zeit in der Stadt Worms erinnern soll, wird seit 2009 diskutiert. In diesem Jahr machte der „Zug der Erinnerung“ Station in Worms, um an die Deportation von mehreren hunderttausend Kindern aus Deutschland und dem übrigen Europa auf dem Schienennetz der Deutschen Reichsbahn in die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager zu erinnern. Daraufhin wurde im Stadtrat ein Antrag auf die Errichtung eines Lern- und Gedenkortes zu den Wormser Deportationen auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs gestellt, im Kulturausschuss behandelt und von der Verwaltung weiterbearbeitet. Das ins Auge gefasste und im Besitz der Bahn befindliche Gelände konnte über Jahre aber nicht genutzt werden. Daher gründeten sich im Jahr 2022 der „Förderverein Lern- und Gedenkstätte Güterbahnhof Worms“ sowie der von dem Oberbürgermeister Adolf Kessel einberufene „Runde Tisch“. In den dort geführten Gesprächen wurde ein öffentlich gut zugänglicher Ort am Wormser Hauptbahnhof für die Umsetzung favorisiert.
Die Stadt Worms beabsichtigt nun die Vergabe eines Auftrages zur Erarbeitung eines künstlerischen Konzeptes für einen Lern- und Gedenkort, der an die Deportation Wormser Bürgerinnen und Bürger während der Zeit des Nationalsozialismus am Wormser Hauptbahnhof erinnern soll.

Aufgabenstellung
Der Charakter des geplanten Lern- und Gedenkortes sollte in der künstlerischen Gestaltung die Situation der Deportationen sichtbar machen. Die Deportationen fanden möglichst unauffällig, aber für Bürgerinnen und Bürger von Worms dennoch wahrnehmbar statt. Damit der Gedenkort von der Öffentlichkeit aktiv besucht und wahrnehmbar wird und das politisch wie historisch wichtige Thema für die Öffentlichkeit vermittelt werden kann, sollte eine gute Zugänglichkeit sichergestellt werden:
Der Lern- und Gedenkort soll sowohl Wissen vermitteln als auch emotional ansprechen und Empathie mit den Opfern ermöglichen. Gewünscht wird ein künstlerisches und/ oder gestalterisches Umsetzungskonzept, bei dem das Kernziel des Lern- und Gedenkortes, nämlich die Erinnerung an die Vertreibung, Deportation und Ermordung von Wormser Bürgerinnen und Bürgern, im Vordergrund steht.
Die Kosten der späteren Umsetzung müssen im Konzept berücksichtigt sein und angegeben werden.
Hierfür steht voraussichtlich ein Rahmen von ca. 100.000€ zur Verfügung.
Die Umsetzung soll nicht auf dem Gelände des ehemaligen Wormser Güterbahnhofes erfolgen, von dem aus die Deportationen während der Zeit des Nationalsozialismus ausgingen. Vielmehr soll die Gedenk und Lernstätte in unmittelbarer Nähe des vermuteten Standortes auf einem der Vorplätze oder im Umfeld des Wormser Hauptbahnhofs errichtet werden. Auch somit sind eine Wahrnehmbarkeit und Konfrontation in und mit der Öffentlichkeit entsprechend gewährleistet. Vom künstlerischen Entwurf wird auch erwartet, dass er die Anschlussfähigkeit an jeweils aktuelle Ausgrenzungen und Verfolgungen im gesellschaftlichen Diskurs gewährleistet.
Die Stadt Worms lobt einen Ideenwettbewerb mit Realisierungsabsicht (kein Realisierungswettbewerb) aus. Der Ideenwettbewerb wird als nicht offener Wettbewerb im anonymen Verfahren mit vorgeschaltetem offenen Bewerbungsverfahren ausgelobt. Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wettbewerb erfolgt durch ein Auswahlgremium. Für die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe werden max. 10 Teilnehmer ausgewählt.

Honorar Ideenwettbewerb
1. Preis: 5.000,- €
2. Preis: 2.500,- €
3. Preis: 1.500,- €
Nicht-prämierte Teilnehmende erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von jeweils 500€.

Form der einzureichenden Unterlagen für die Bewerbungsphase I Interessenbekundung

  • Angaben zum Geschäftssitz: Name, Ansprechpartner, Adresse, Telefon, Fax, E-Mail, ggf. Internetadresse. Bei Gruppenbewerbungen Angaben zu allen Mitwirkenden.
  • Nachweis zum Führen der genannten Berufsbezeichnung
  • Künstlerischer Werdegang Max. 3 DIN A4-Seiten
  • Darstellung von Beispielen der künstlerischen I gestalterischen Arbeit Max. 3 DIN A4-Seiten
  • Eine verbindliche Teilnahmeerklärung (Vordruck)

Unvollständig abgegebene Bewerbungen finden keine Berücksichtigung. Andere als die geforderten Bewerbungsunterlagen werden nicht zugelassen.
Falsche Angaben haben den Ausschluss von der Bewerbung zur Folge. Die Bewerbungsunterlagen verbleiben bei der Ausloberin.

Link zur Ausschreibung / Website

www.bbk-bundesverband.de/fileadmin/user_upload/uploads/ausschreibungen/…

Abgabedatum
15.01.2025
Kontakt

Ansprechpartner
Dr. David Maier
Marktplatz 2
67547 Worms

Telefonnummer 0 62 41 / 8 53 - 10 55

E-Mail kulturkoordination@worms.de

Ausschreibungsart
vom