KunstNetz: Spartenvertretung der Kunstorte im Freistaat Sachsen In Sachsen gibt es eine große Vielfalt an Kunstorten im urbanen wie in den ländlichen Räumen, die zeitgenössische Kunst internationaler, nationaler wie regionaler Künstler:innen vermitteln und dafür einstehen. Damit schaffen sie Plattformen für die Auseinandersetzung mit künstlerischer Praxis und sind selbst wichtige Akteure in der Förderung von Kultur, Bildung und sozialer Teilhabe. Als Gruppe haben Kunstorte (egal ob als Stiftung, Verein, GbR oder als Initiative organisiert) in Sachsen bisher keine Vertretung. Dies möchte der Landesverband Bildende Kunst Sachsen e.V. ändern, um nicht nur Künstler:innen, sondern auch den Macher:innen der Orte, an denen Kunst verhandelt wird, auf Landesebene eine Stimme zu geben und ihre Belange zu vertreten. Mit dem Aufbau des „KunstNetzes“, d.h. der Gründung einer Sparte „Kunstorte“ in der Struktur des LBKs soll eine Lücke gefüllt werden, die die Sicherung und Weiterentwicklung der Kunstlandschaft in Sachsen stärkt und darüber hinaus Möglichkeiten der Vernetzung der Initiativen bietet. Die Aufstellung einer Sparte „Kunstorte“ als Ansprechpartner für die Politik ermöglicht, bessere Arbeitsbedingungen im engen Austausch mit Akteur:innen zu diskutieren und zu entwickeln. Mit einer strukturellen Vertretung können die Interessen der Kunstorte gebündelt und in den kulturpolitischen Raum getragen sowie Arbeitshilfen aufgebaut werden. Studie zu den Kunstorten im Freistaat Sachsen Der Arbeit am KunstNetz Sachsen liegt eine Studie zu den Kunstorten im Freistaat Sachsen zugrunde, die der LBK 2018 in Auftrag gegeben hat. Ziel der Studie ist eine Analyse der strukturellen Arbeitsbedingungen der Kunst- und Ausstellungsräume der Gegenwartskunst im Freistaat Sachsen sowie Handlungsempfehlungen zu ihrer weiteren Entwicklung. Die Studie steht zum kostenfreien Download bereit. Herunterladen Studie zu Kunstorten in Sachsen Bild Projekt Regionalexpert:innen Die vom LBK in Auftrag gegebene Studie zu den Kunstorten im Freistaat Sachsen differenziert nicht zwischen Stadt und Land, zeigt aber auf, dass sich etwa 30 Prozent aller vom LBK ermittelten Kunstorte in Sachsen außerhalb der Zentren Chemnitz, Leipzig und Dresden befinden. Da die Arbeit der Kunstorte in urbanen Zentren und in den ländlichen Räumen unterschiedlichen Herausforderungen gegenüberstehen und differenzierte kulturpolitische Handlungskonzepte erfordern, führte der LBK eine zweite Untersuchung speziell zu den Orten in den ländlichen Räumen durch. Bild Ermöglicht wurde das Projekt durch eine kurzfristige und auf drei Monate begrenzte Förderung durch das SMWK. Von Oktober bis Dezember 2019 interviewten fünf „Regionalexpert:innen“ 51 über die ländlichen sächsischen Regionen verteilte Akteur:innen von Kunstorten mit möglichst unterschiedlichen Organisationsformen im Hinblick auf Stärken, Schwächen, Potentiale und Risiken. Die Orte zeichnen sich insbesondere durch ihre regionale Verwurzelung sowie durch eine Vielfalt künstlerischer Ansätze aus, die Akteur:innen durch eine hohe Einsatzbereitschaft, Flexibilität und kulturelle Kompetenz. Diesen Stärken stehen jedoch einige Risiken und Schwächen gegenüber, die die Zukunft der Kunstorte empfindlich bedrohen: Überalterung/fehlender Nachwuchs/Wegbruch von Ehrenamt Schwierigkeit der Finanzierung / keine institutionelle Verstetigung möglich Fehlende Öffentlichkeitswirkung Fehlende Vernetzung Fehlende kommunale Unterstützung/Rechtsruck Herunterladen Kurzpräsentation Regionalexpert:innen In einer Zukunftswerkstatt am 10. März 2022 wurden verschiedene Lösungsansätze diskutiert und in einem Papier zusammengefasst. Herunterladen Zusammenfassung Zukunftswerkstatt Wettbewerb KunstWert: Würdigung von Kunstinitiativen im ländlichen Raum Im Rahmen des Wettbewerbs KunstWert hat der LBK zehn herausragende Kunstinitiativen aus dem ländlichen Raum ausgezeichnet. Aus insgesamt 20 eingereichten Bewerbungen wählte eine unabhängige, dreiköpfige Jury die besten Konzepte aus. Zu den Preisträgern gehören unter anderem die Projekte „ernte 23“ vom kunstkeller annaberg e. V. und „Zusammenwachsen“ vom Oberlausitzer Kunstverein e. V. Jede prämierte Initiative erhielt ein Preisgeld von 1.000 Euro. Der Wettbewerb wurde durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) unterstützt. Auszeichnung für besondere Veranstaltungs- und Vermittlungskonzepte Der Wettbewerb würdigte Projekte, die zeitgenössische Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen und Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern fördern. Besonders im Fokus standen Konzepte, die kulturelles Engagement im ländlichen Raum stärken und künstlerische Werke sowie Kunstschaffende sichtbarer machen. Die Preisvergabe soll kulturelle Träger und Kunsträume ermutigen, verstärkt mit bildenden Künstlerinnen und Künstlern zusammenzuarbeiten und faire Honorare für deren Arbeit zu gewährleisten. Die prämierten Initiativen: ePi-zentrum Freiberg e. V. Deutsches Damast- und Frottiermuseum Großschönau Georado-Kunstinitiative Dorfhain Kunstkinder Annaberg-Buchholz e. V. Künstlergut Prösitz Kunst der Lüge e. V. ibug e. V. Resonanzraum Erzgebirge e. V. Oberlausitzer Kunstverein e. V. kunstkeller annaberg e. V. Stimmen aus der Jury Juliane Maria Hoffmann (bildende Künstlerin, Leipzig, Vorstand LBK Sachsen e. V.): „Die Preisvergabe ist sehr wirksam, um die Sichtbarkeit von Kultur- und insbesondere Kunstprojekten zu erhöhen, die oft unter widrigsten Umständen realisiert werden.“ Susanne Greinke (Kuratorin, Hochschule für Bildende Künste Dresden): „Die Stärkung von Kultur in der Region hat eine große Bedeutung für die Bewohnerinnen und Bewohner strukturschwacher Gegenden. Die Preisvergabe würdigt diese wichtige Arbeit und macht sie sichtbar.“ Matthias Lehmann (bildender Künstler, Meißen, Vorstand Kunstverein Meißen e. V.): „Gerade im ländlichen Raum ist diese Unterstützung besonders wertvoll. Sie trägt dazu bei, ehrenamtlich getragene Kulturangebote zu erhalten – ein Engagement, das zunehmend schwindet.“ Inpage Navigation anzeigen Aus