Leipzigs Musiktradition erlebbar und hörbar zu machen – das ist das Ziel der Leipziger Notenspur-Initiative. Wir verbinden die außergewöhnliche Leipziger Musiktradition und -gegenwart mit unserer Stadt – ihren Gebäuden und öffentlichen Räumen, ihrer Geschichte und ihren Bürgern. Wir geben der Musik Raum in unserer Stadt.

Durch den Leipziger Notenspur e.V. wurden individuelle Entdeckungstouren entwickelt, auf denen man die einzigartigen musikalischen Schätze Leipzigs zu Fuß oder per Rad erkunden kann. Eine Station des in Planung befindlichen Leipziger Notenbogens ist der Standort der ehemaligen Ez-Chaim-Synagoge in der Otto-Schill-Straße, welche 1938 zerstört wurde.

In einer Festwoche vom 4.–11. September 2022 soll des 100.  Weihe-Jubiläums der Ez-Chaim-Synagoge und der Menschen, denen sie zwischen der Einweihung am 10. September 1922 und der Zerstörung in der Pogromnacht Halt und Orientierung gab, gedacht werden.

In den Abendstunden der Festwoche soll durch eine mediale Erzählform die Geschichte des (verlorenen) Ortes erlebbar gemacht werden. Gesucht werden künstlerische Konzepte für circa 10 Minuten Fassadenprojektion, die ausgehend von historischem Foto- und Tonmaterial eine eigene überzeugend atmosphärische, gern auch experimentelle Ikonographie und Dramaturgie aufweisen.

Ausgangspunkt sollen die originalen Quellen über den Ort und die Menschen sein. Dazu gehören ein Innenraumfoto, von dessen Mustern und Formen man sich inspirieren lassen könnte, Fotos von Menschen aus der jüdischen Gemeinde und eine Originalaufnahme mit dem Kantor der Synagoge, N. Wilkomirski. Denkbar ist auch die Einbeziehung des heutigen jüdischen Lebens in Leipzig. Auch hebräische Schrift / Kalligrafie oder Texte aus der hebräischen Bibel, wie sie in der Synagoge gelesen wurden, könnten Ausgangspunkte für die künstlerische Inspiration sein. Nicht die Zerstörung soll im Mittelpunkt stehen, sondern das Leben und die Menschen in der Synagoge.