Aktuelle Ausschreibungen

transmediale 2023

Die transmediale 2023 Festivalausgabe wird in der ersten Februarwoche in der Akademie der Künste Berlin (Hanseatenweg) stattfinden. Die Einreichungen des Open Calls sind an das Festivalthema scale gebunden und können verschiedene Formate beinhalten: Algorithmen, Kunstwerke, Bots, Diskursformate, Essays, Veranstaltungen, Experimente, Filme, Vorträge, Panels, Performances, Soundarbeiten, Spaziergänge oder Workshops.
Einreichungsfrist: 30. Juni (23:59 Uhr, CEST)
Unser Verständnis der Welt beruht auf Fiktionen und algorithmisch gesteuerten Logiken, die zwischen Synchronität und Asynchronität oszillieren. Die Werkzeuge, mithilfe derer wir unsere Umgebung einordnen, vermessen, kartieren und letztlich beherrschen, basieren auf technologisierten Wahrnehmungsbedingungen, von biomedizinischer Bilderzeugung über die omnipräsente Unterhaltungsindustrie bis hin zu diskreten Überwachungssystemen. Solche Technologien, die vom Mikroskopischen bis zum Planetaren reichen, überschreiten das Spektrum von Erfahrung und Bewusstsein, während sie widersprüchliche Versionen der Realität produzieren. Klima- und sozioökonomische Krisen breiten sich in verschiedenen Raum- und Zeitgefügen aus; ihre Zusammenhänge werden dabei immer undurchsichtiger, obwohl diese dringend verstanden werden müssen. Wie könnte Messbarkeit, eine der grundlegenden Einheiten anhand derer wir die Welt kennengelernt haben, neu definiert werden? Und auf welche Weise kann scale zu einer Linse werden, um unsere Wahrnehmungen, Gefühle, demokratischen Prozesse und technologischen Infrastrukturen zu beobachten, zu hinterfragen und neu zu gestalten?
Die nächste transmediale Festivalausgabe setzt sich mit dem Themenkomplex um scale auseinander. Im Fokus steht dabei die Frage, inwiefern Skalierbarkeit technologische Bedingungen und Erwartungen festlegt und so Positionen zementiert, von denen aus wir die Welt wahrnehmen. Der thematische Open Call for Festival Contributions bildet den Auftakt der transmediale 2023. Es werden Ideenvorschläge und Projekte gesucht, die unsere multiskalare, technologisierte Conditio hinterfragen, kritisieren, offenlegen, rückgängig machen, sich ihrer annehmen, sie überdenken und neue Lebens- und Seinsweisen imaginieren.
Die folgenden Fragen bieten eine Orientierungshilfe:
• Welche Art von Werkzeugen und Praktiken, die im Zusammenhang mit Größenordnungen stehen, werden aktiv, wenn es darum geht, Machtstrukturen und Enteignungsdynamiken aufzulösen?
• Wie können wir die Wertschöpfungsketten von Ressourcengewinnung, menschlicher Arbeit und algorithmischer Verarbeitung überblicken, wenn ihr Ausmaß die Grenzen unserer Vorstellungskraft übersteigt?
• Welche Prozesse oder Praktiken sind durch die technischen Bedingungen von scale möglich und welche Formen der Zusammenarbeit sind über Größenverhältnisse hinweg möglich?
• Wie gehen skalierbare Systeme mit nicht messbaren Daten, Objekten, Subjekten oder Beziehungen um?
• Wie werden herkömmliche techno-politische Barrieren und Grenzen durch neue Konzepte von Skalierbarkeit umgangen und inwiefern eröffnen diese eine Neukonzeption traditioneller Zuständigkeiten jenseits bestehender menschlicher
Grenzen?
• Wie kann eine multiskalare Vision der Welt die Grenzen unserer Identitäten und unserer Beziehung zu anderen Menschen, Nicht-Menschen sowie unserer Umwelt herausfordern?
• Können micro scales, die sich außerhalb der menschlichen Wahrnehmung befinden, das Wissen um und das Verständnis von Gesellschaft, Kultur und Umwelt verändern?
• Inwiefern kann Technologie Möglichkeiten für neue Lebensweisen eröffnen, wenn sie die ästhetischen, politischen und wirtschaftlichen Dimensionen der Wechselbeziehungen zwischen technologischer Infrastruktur, algorithmischen
Systemen und Klimakatastrophen reflektiert?

Abgabedatum
30.06.2022
Genre
Thema

scale

Einreichungen

Der Open Call richtet sich an Künstler:innen, Forschende, Designer:innen, Architekt:innen, Aktivist:innen (allein oder im Kollektiv arbeitend) aller Disziplinen, die sich mit themenrelevanten Vorschlägen bewerben wollen. Ausgewählte Projekte
werden während des Festival präsentiert. Teilnehmende erhalten ein Honorar, Reisekostenerstattung und Unterkunft. Bewerbungen erfolgen auf Englisch und ausschließlich über die transmediale Submission Plattform.
Die Einreichungen sollten folgendes enthalten:
• Projektbeschreibung
• Kurzvita
• Kontaktinformationen

Die Einreichungen werden von dem kuratorischen Team der transmediale 2023 gesichtet und ausgewählt: Nora O Murchú, Künstlerische Leitung transmediale, und transmediale Kurator:innen Bani Brusadin, Ben Evans James, Elise Misao Hunchuck,
Jussi Parikka und Lorena Juan.
Nachfragen bitte an: info@transmediale.de

Kontakt

transmediale e.V.
Gerichtstr. 35
13347 Berlin
tel: +49 (0)30 959 994 231
info@transmediale.de

www.transmediale.de

Ausschreibungsart
vom