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SchUM ARTIST IN RESIDENCE 2024

EINLEITUNG
Die jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter ein einzigartiges, bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens für ganz Aschkenas – eine aus dem Mittelalter stammende rabbinische Bezeichnung für Mitteleuropa und Deutschland und die dort lebenden Juden. Die drei Gemeinden formierten einen Verbund, der die Architektur, Kultur, Religion und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora zutiefst und bis heute geprägt hat. Monumente – Synagogen, Frauenschuln, Lehrhäuser, Ritualbäder – und die jüdischen Friedhöfe in Worms und Mainz belegen gemeinsam mit der religiösen Überlieferung die immense Bedeutung und Innovationskraft der SchUM-Gemeinden. Bis heute sind einzigartige Zeugnisse aus dieser Zeit in den drei Städten erhalten. Das Akronym SchUM leitete der jüdische Gemeindeverbund am Rhein aus den hebräischen Anfangsbuchstaben ihrer drei Städte Schpira, Warmaisa und Magenza ab. Seit 2021 sind die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz eingeschriebenes UNESCO-Welterbe und bilden somit das erste jüdische Welterbe in Deutschland.

Weiterführende Informationen: www.schumstaedte.de

PROJEKTBESCHREIBUNG
Ausgeschrieben werden bis zu drei Projektstipendien zur Realisierung eines künstlerischen Vorhabens, das sich mit der Geschichte der SchUM-Gemeinden und ihrem religiösen, kulturellen, geistigen und architektonischen Erbe befasst.Eine öffentliche Präsentation des abgeschlossenen Projekts wird angestrebt (Ausstellung, Konzert, Lesung, Aufführung usw.). Es ist eine künstlerische Annäherung an das SchUM-Erbe gewünscht, wobei Geschichte und Gegenwart des Judentums und seine Anschauungen Berücksichtigung finden sollen. Es wird von den Stipendiaten außerdem erwartet, dass sie die interessierte Öffentlichkeit während ihres Aufenthalts in geeigneter Form, z. B. in Werkstattgesprächen, an ihrer Arbeit und ihren Konzepten teilhaben lassen. Dabei sollen auch Jugendliche und Schulen angesprochen werden. Ein Gedankenaustausch mit örtlichen Künstlerinnen und Künstlern sowie kulturellen Einrichtungen ist ebenfalls wünschenswert.
Die Organisation von Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Projektstipendium erfolgt in Zusammenarbeit mit den Städten und der künstlerischen Leitung des Residenzprogramms. Die Kommunikation erfolgt in der Regel in englischer Sprache, mit der ein sicherer Umgang erwartet wird, oder, sofern möglich, in Deutsch.

ZEIT ORT LEISTUNGEN
Das Stipendium wird für einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen gewährt und soll im Zeitraum Mitte August bis Ende September 2024 in Anspruch genommen werden. Der Wohn- und Arbeitsort des Stipendiaten/der Stipendiatin befindet sich während dieser Zeit in einer der drei SchUM-Städte (Worms, Speyer oder Mainz). Die durchgehende Anwesenheit der Stipendiaten im vereinbarten Zeitraum wird erwartet. Geboten werden eine mietfreie möblierte Wohnung, ein Atelier- oder Arbeitsraum, Reisekosten bis zur Höhe von € 1.000 (Flüge Touristenklasse und Bahnreisen 2. Klasse, Kfz-Kosten nach Landesreisekostengesetz), ein Unterhaltszuschuss in Höhe von € 250 pro Aufenthaltswoche und eine Kostenbeteiligung (Material oder Dienstleistungen) bis € 1.000. Weitere Kosten (Nutzungsrechte, Ankäufe von Kunstwerken usw.) sind gesondert zu vereinbaren.
Außerdem bieten die künstlerische Leitung sowie die jeweiligen Kulturabteilungen der drei Städte beratende Hilfeleistung bei der Projektrealisierung an, indem Kontakte zu örtlichen Künstlerinnen und Künstlern und Kultureinrichtungen sowie ggf. Ämtern, Firmen und Organisationen vermittelt werden.

Abgabedatum
30.09.2023
Genre
Einreichungen

Für die Bewerbung müssen vorgelegt werden:


Projektbeschreibung

  • Kurzbeschreibung des beabsichtigen künstlerischen Projekts (max. 2.000 Zeichen)
  • eine ausführlichere Erläuterung des Projekts (max. 15.000 Zeichen)
  • Angabe, ob Kooperationspartner vor Ort benötigt werden, und wenn ja, welche
  • ggf. Angabe über erforderliche Produktionskosten

Referenzen

  • künstlerische Biografie
  • ggf. Angaben über bereits realisierte ähnliche Projekte
  • Angaben über Partnerinstitutionen, mit denen eine Zusammenarbeit bestand/besteht
  • Dokumentationen (zum Beispiel Kataloge, Medienecho, Websites und andere Veröffentlichungen)

Bewerbungsfrist und Auswahlgremium
Die vollständigen Bewerbungen müssen bis 30. September 2023 per E-Mail vorliegen. Bewerbungen und Rückfragen bitte an:
Dr. David Maier, Kulturkoordinator der Stadt Worms
david.maier@worms.de

Über die Vergabe der Stipendien entscheidet ein fünfköpfiges Fachgremium aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener künstlerischer Disziplinen. Eine Vorprüfung erfolgt durch die künstlerische Leitung sowie die Kulturämter der beteiligten Städte. Das Auswahlgremium tagt im Oktober 2023. Seine Entscheidungen sind nicht anfechtbar und werden den Bewerberinnen und Bewerbern im Anschluss mitgeteilt.

Kontakt

Stadt Worms
Kulturkoordination
Marktplatz 2
67547 Worms

Dr. David Maier, Kulturkoordinator der Stadt Worms
david.maier@worms.de

Ausschreibungsart
vom